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Der Einstieg in GNU Emacs und Org-mode

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Wer den Tipp bekommen hat, sich das digitale Leben durch GNU Emacs und Org-mode zu erleichtern, der hat gute Ratgeber gefunden. Allerdings gibt es hier leider die große Gefahr, gerade am Anfang mit Informationen erschlagen zu werden. Es ist unbedingt notwendig, sich zu vergegenwärtigen, dass dieses Universum an Möglichkeiten zwar durchaus existiert, man selber aber durchaus mit kleinen, einfachen Schritten starten soll.

Ich vergleiche GNU Emacs als auch Org-mode mit einer unendlich großen Kiste an Lego-Bausteinen. Die Fülle kann am ersten Blick irritieren. Jedoch nimmt man sich immer nur eine Hand voll Steine aus der Kiste und steckt sie so zusammen, dass sie Nutzen bieten. Insofern sind diese Werkzeuge für jeden Benutzer etwas ganz anderes. Es kommt immer darauf an, welche Steine man sich aus der Kiste holt und wie man sie zusammensteckt. Am Anfang braucht es nicht mehr als zwei Steine.

Leider ist es allerdings so, dass die meisten Informationen zu diesem Thema in englischer Sprache zu finden sind. Das gilt auch für meinen eigenen Blog, wo ich hilfreiche Artikel zum Einstieg online gestellt habe:

Wer sich mit den englischen Artikeln schwer tut, kann sich an die folgende Liste an Ressourcen anhalten, die ich zusammengetragen habe, um den Einstieg zu erleichtern.

GNU Emacs

Meine dringende Empfehlung: Das im GNU Emacs mitgelieferte Emacs Tutorial sollte jede(r) einmal durchgespielt haben:

Das Tutorial in Englisch: C-h t

Diese kryptisch erscheinenden Dinge bedeuten:

  1. C-h t bedeutet, dass man die Strg-Taste (englisch: "Control") hält, während man h drückt.
  2. Danach lässt man beide Tasten wieder los und drückt noch t.

Das Tutorial in Deutsch: aufzurufen via M-x help-with-tutorial-spec-language RET German RET

Diese kryptisch erscheinenden Dinge bedeuten:

  1. M-x → man hält die Alt-Taste (steht gleichzeitig für "Meta") gedrückt während man x drückt.
  2. Danach tippt man "help-with-tutorial-spec-language" (ohne Anführungsstriche).
  3. RET steht für die Return- oder Enter-Taste.
  4. Danach tippt man "German" (Erleichterung: oder "Ge" und danach die TAB-Taste zum Vervollständigen drücken) und nochmals RET drücken.
  5. Das Tutorial ist dann selbsterklärend und führt durch die Grundlagen von GNU Emacs.
    • Man kann es auch unterbrechen, später fortsetzen oder wiederholen.

Weitere englischsprachige Quellen:

Deutschsprachige Quellen:

Org-mode

Wenn man die Grundlagen von der Emacs-Plattform so halbwegs verstanden hat, kann man gleich mit dem Org-mode fortsetzen. Das ist eine der vielen Anwendungen, die im Emacs laufen aber bei weitem nicht die einzige. Allerdings ist der Org-mode meiner persönlichen Einschätzung nach die wichtigste Anwendung im Emacs.

Leider sind auch die die meisten Quellen in englischer Sprache zu finden:

Bei der Bedienung kann man sich natürlich auf die vorhandenen Knöpfe und Menüeinträge verlassen. Allerdings ist flüssigeres Arbeiten deutlich einfacher, wenn man sich für Org-mode zumindest diese fünf Tastaturkürzel (im Emacs als "Binding" tituliert) merkt:

Auswirkung Binding Erklärung des Kürzels
zuklappen/aufklappen TAB Tabulator
toggle/ausführen/neuberechnen/… C-c C-c Strg + "c" und Strg + "c"
etwas öffnen C-c C-o Strg + "c" und Strg + "o"
herumschieben M-<arrows> Alt + Pfeiltasten
neues Element (Liste, Überschrift) M-RET Alt + Enter-Taste

Die Tastaturkürzel sind Kontext-spezifisch und daher muss man sich deutlich weniger Kürzel merken als in anderen Softwarelösungen. Beispielsweise kann man mit den Kürzeln fürs Herumschieben Listeneinträge schieben als auch Überschriften - je nachdem, wo man gerade mit seiner Eingabemarke (Cursor, Point) ist.

Auf Video-Plattformen wie beispielsweise YouTube findet man einige Demos, Tutorials, Screencasts in deutscher Sprache:

Wer hilfreiche deutschsprachige Quellen findet, kann sie mir gerne unten als Kommentar übermitteln.

Fazit

Org-mode ist aus meiner Perspektive für jede interessierte Person ein hilfreiches digitales Werkzeug. Es hilft sehr, wenn man ein wenig Englischkenntnisse mitbringt. Ansonsten sind online-Übersetzungswerkzeuge sehr hilfreich.

Am besten ist es natürlich, wenn man Personen kennt, die einem weiterhelfen können. Insofern ist es ratsam, sich Gleichgesinnte in lokalen Gruppen zu suchen und gemeinsam in diese wunderbare Welt einzutauchen.

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