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Sozialabbau bringt uns Obdachlose

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In letzter Zeit gibt es politische Bestrebungen, Sozialleistungen bei Menschen, die sie am dringendsten brauchen einzuschränken.

Wer in der Welt etwas herumgereist ist, wird mitbekommen haben, wie deutlich Obdachlosigkeit sich in anderen Ländern ausprägt. Zumindest ich war stark betroffen, als ich in den USA (quasi überall) und in Kanada (hauptsächlich in Vancouver) sehr, sehr viele Menschen mit Schlafsack oder unter Decken am Gehsteig schlafen sah. In der kalten Jahreszeit, im Regen, ohne Dach. Bei uns in Österreich kenne ich solche Szenen nicht wirklich.

Ich sehe Obdachlose bei der Speisung im Augarten, ich sehe bettelnde Menschen in der Innenstadt und die Megaphon-Verkäufer vor den Hofer-Filialen. Doch auf der Straße schlafende Menschen kenne ich zur Zeit nicht aus Graz. Vielleicht gibt es sie. Aufgefallen sind sie mir noch nicht.

Doch das wird in Zukunft alles anders. Ganz anders.

Mit dem Wegfallen der Mindestsicherungen für Menschen, die gerade vor Terror und Krieg sich zu uns durchkämpfen, werden wir uns an den Anblick von auf der Straße lebender Armut gewöhnen müssen. Ohne Arbeitserlaubnis (Dauer und Ausgang des Antrages) und ohne Mindestsicherung bleibt den Schutzsuchenden nichts anderes übrig. Immerhin besser als im Krieg umzukommen. Aber eine Schande für eines der wohlhabendsten Länder der Welt.

In der Herrengasse, am Jakominiplatz, in der Annenstraße, in den Hauseingängen und Geschäftsportalen werden Menschen wohnen.

Im Vergleich zu den Milliarden-Kosten der Skandale von Schwarz und vor allem Blau sind die Kosten für die eingesparten Mindestsicherungen lächerlich gering. Und doch treten wir noch auf die da ganz unten drauf.

Hauptsache, die Reichen werden weiterhin vom System verschont.

»Gerechtigkeit« und »Wohlstand« sind nur noch leere Worthülsen.

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