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Eigenversuch: Android Smartphone HTC Magic

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Aufgrund vieler Infos bzgl. meines Dissertationsthemas und einfacher Neugierde habe mich entschlossen, ein Android-Smartphone zu testen. Meine Wahl fiel auf ein HTC Magic, das es bei eBay um ca. 200-250 EUR gebraucht zu ersteigern gibt. Falls ich nach ein paar Monaten nicht überzeugt bin, kann ich es ja immer noch weiterverkaufen.

Was ich bislang von Android (und iPhone OS und Palm WebOS) weiß, läßt mich erahnen, dass ich damit nicht wirklich die PIM-Anwendungen (Kalender, Kontakte, Kontakte, Memos) von meinem PalmOS-PDA (Tungsten T3) ersetzen kann. Ich sehe das Android-Smartphone eher als Telefon mit Zusatznutzen wie Internet, Email (nur zum Lesen), Navigation (GPS), ...

Da mein telering-Handyvertrag gestern ausgelaufen ist, kann ich mir bei der Gelegenheit auch gleich einen passenden Tarif für ein Smartphone (inkl. Datenpaket) suchen. Dabei kristallierte sich das neue Angebot von Bob als das beste heraus: 8,80 EUR für Sprache und SMS und das optionale Datenpaket um 4 EUR für 1 Gigabyte pro Monat. Ist voll OK finde ich. Das Starterpaket habe ich schon mal per Internet bestellt. Meine Rufnummer werde ich mitnehmen.

Was meine Erwartungen betrifft, so will ich schon mal für mich selber den Ausgangszustand im folgenden festhalten.

Hypothesen

Datentransfer

Wer mit Android gut leben will, muß Google seine Daten (Kontakte, Emails, ...) anvertrauen. Dabei habe ich aber ein Problem, da ich nicht so einfach alle Details Google in seine Datenbanken speisen will.

Ich werde daher eine light-Variante probieren, wo ich nur die Infos zu Google schicke, die ich unbedingt auf dem Teil brauche. Das wären in erster Näherung die Vornamen, zumindest der erste Buchstabe des Nachnamens (oder der ganze?), die Telefonnummern, die Emailadressen und eventuell ICQ-Nummern.

Wie mit allen modernen Smartphones schaut es bei der Konnektivität sehr mies aus: es existiert quasi nur die Möglichkeit, die Daten zu Google zu bringen und von dort synct sich das Android-Handy. Meine vielen Kontaktadressen lagern im Palm und in jPilot. Letzteres bietet einen CSV-Export. Google bietet einen CSV-Import allerdings mit einem anderen Format. Also muß ich doch tatsächlich ein Tool programmieren, dass mir die Konvertierung automatisiert. Dafür hoffe ich aber auch, dass ich in Zukunft Änderungen nur im Palm erledige und periodisch einfach alle Kontaktdaten bei Google lösche und eine aktuelle Version neu einspiele.

PIM-Anwendungen

Wie alle modernen Smartphones, die in den letzten Jahren erst auf den Markt gekommen sind, werden bei den Anwendungen für Kalendern, Adressen, Aufgaben und Memos nur rudimentäre Funktionen bereitgestellt. Dinge wie ein Vorlagensystem, optische Formatierungen zur besseren Unterscheidung von Einträgen, simple Methoden zum Ändern (Verschiebe auf nächsten Montag), floating events, Links zwischen Termine und Kontakten oder gar unregelmäßige Wiederholungsintervalle von Terminen sucht man vergebens. In diesem Bereich landet man also bei einem modernen Smartphone wieder in der grauen Steinzeit.

Deshalb werde ich meinen PalmOS-PDA mit dem tollen DateBk weiter verwenden und das HTC Magic eher als Handy mit Zusatznutzen betrachten.

Eingabe von Texten

Am Palm hat man feine Möglichkeiten: per Bildschirmtastatur oder mit Graffitti (1, und nicht 2 bittesehr!) ist man schnell beim Tippen von kurzen Texten. Der Stylus (so nennt sich der kleine Stift) ermöglichst das recht gut.

Diese modernen Smartphones haben allesamt keinen Stylus. Stattdessen benutzt der Anwender einen oder mehrere (bei Multi-Touch) Finger. Das hat klarerweise Vorteile aber auch deutliche Nachteile: die Bedienelemente für Fingerbedienung müssen deutlich größer sein. Dadurch hat einfach weniger am Bildschirm Platz und das schränkt die Funktionen merklich ein.

Ich bin schon sehr gespannt, wie ich mir im Vergleich zu Graffitti 1 tun werde.

Browser

Eine tolle Sache ist, daß man mit so einem Smartphone per WLAN oder UMTS und einem guten Webbrowser das WWW überall durchforsten kann. So kann man in einem Geschäft per geizhals schneller Vergleiche ziehen, per Google Maps die Gegend erkunden und einem Freund eine lustige Seite sofort zeigen.

Der Browser vom Android soll ja fast so gut gelungen sein wie der vom iPhone. Was ich vermutlich stark missen werde ist das perfekte Firefox-Plugin für delicious.

Navigation per GSM/WLAN/GPS

Android verfügt über Positionsbestimmung per GSM/WLAN/GPS. In Zusammenhang mit Googles Navigationslösungen erspart man sich in vielen Fällen ein dezitiertes Navi. Da mein Navi ohnehin einen Wackelkontakt in der Stromversorgung hat, kommt mir das gelegen ;-)

Email

Unterwegs einen raschen Zugriff auf Emails zu haben ist ein zweischneidiges Schwert: einerseits hat man eben schnell Zugriff, andererseits ist man dadurch auch nirgens mehr so richtig "offline". Untersuchungen bei Business-Leuten mit Smartphones haben aber gezeigt, dass die ständige Emailverfügbarkeit als Segen und nicht als Fluch gewertet wird. Man kann Probleme und Katastrophen im Vorhinein sehen und läuft in der Früh nicht unvorbereitet in sein Verderben. Weiters können Einfälle und Gedanken jederzeit per Email an Kollegen weitergeschickt werden und man kann sie somit aus dem Kopf streichen und unbelasteter weitermachen.

Ich werde vermutlich nur versuchen, meine privaten Emails per IMAP(S) abzurufen (kein Gmail!). Wenn ich damit Probleme bekommen sollte, gäbe es noch die Alternativmethode, nur die Emails von mir wichtigen Personen ans Gmail-Konto als Kopie weiterleiten zu lassen. Dadurch kann ich sie auch lesen und weiß, ob es sich auszahlt, an einen Internet-Rechner zu wechseln, um die Antwort zu schreiben und schicken.

Telefonieren

Die eigentliche Hauptfunktion soll nicht unerwähnt bleiben: das Telefonieren. Ich hoffe, dass das Teil ähnlich einfach und schnell beim Tätigen von Anrufen ist.

Ich benutze fast nie das Telefonbuch, sondern rufe meistens aus meiner Recently-called-Liste. Dort stehen immer meine wichtigsten Kontakte beisammen und ich muß nicht lang suchen. Insofern hoffe ich, dass die Liste der letzten Telefonate oder die Liste der vermissten Anrufe ähnlich schnell und einfach bei der Hand sind wie bei meinem W810i derzeit.

Weiters hege ich große Hoffnung, dass ich mit dem HTC Magic endlich mehr als die ca. 100 SMS vom Sony-Ericsson speichern darf, ohne dass ich danach wieder eine Löschorgie machen muß, da das Handy keine weiteren SMS zuläßt.

Los geht's!

Nächste Woche kommt vermutlich das Handy und auch das Starterpaket von bob. Dann steht meinem Selbsttest nichts mehr im Wege.

Bin schon gespannt, wie meine Hypothesen sich bestätigen oder auflösen werden.

http://karl-voit.at/temp/suderei/2009-11-26_Start_Android.png"

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