*** DONE Erfahrungsbericht Rasenmäherroboter Gardena R40Li :blog:hardware:home:
CLOSED: [2017-08-14 Mon 13:14] SCHEDULED: <2017-08-14 Mon>
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:ID: 2017-08-14-R40Li
:CREATED: [2016-07-08 Fri 20:13]
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:LOGBOOK:
- State "DONE" from "STARTED" [2017-08-14 Mon 13:14]
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Letztes Jahr habe ich [[id:2016-05-15-Rasenmaeherroboterkosten][angefangen, über die Anschaffung eines
Rasenmäherroboters nachzudenken]]. Ich wollte mir nicht diktieren
lassen, Teile meiner Freizeit regelmäßig für die paar Quadratmeter
Gras zu opfern. Und es schaute danach aus, dass es sich auch
finanziell auszahlt, sofern mir meine Zeit auch finanziell etwas Wert
ist. Es wäre alternativ ohnehin die Anschaffung eines neuen,
herkömmlichen Rasenmähers notwendig gewesen, weil ich bislang nur den
alten Elektromäher meiner Eltern hatte.
**** Recherche und Kauf
Die Auswahl war bei mir recht bald getroffen, weil mich ein guter
Verkäufer über Gardena aufgeklärt hat. Die Lösung von Gardena fand ich
einfach sympathisch.
Mein Nachbar hat das Top-Modell der Firma [[https://de.wikipedia.org/wiki/Husqvarna_AB][Husqvarna]]. [[https://de.wikipedia.org/wiki/Gardena_(Unternehmen)][Gardena]] ist ein
Tochterunternehmen von Husquarna. Das merkt man daran, dass auf den
Gardena-Geräten das Copyright und so weiter gleich mit Husquarna
angegeben ist. Aus meiner Sicht ist Gardena die billigere Marke und
Husquarna bietet die gleiche Technik (mit gegebenenfalls besserer
Ausstattung) zu einem deutlich höheren Preis an. Die Ersatzmaterialien
sind größtenteils auch die gleichen für beide Marken.
Die Modelle mit GPS fand ich neben dem hohen Preis unnötig, wenn man
sich vergegenwärtigt, dass die [[https://de.wikipedia.org/wiki/Global_Positioning_System#Genauigkeit_der_Positionsbestimmung][GPS-Genauigkeit]] in der Praxis im
Bereich der Größe meiner Rasenfläche liegt.
Modelle mit Cloud-Anbindung fallen [[id:2016-11-12-cloud][aus diversen Gründen]] sowieso durch
den Rost. Ich würde sogar mehr zahlen, damit ich keine Cloud-Anbindung
bekomme.
Dann blieben für die Modellwahl nur noch die Rasenflächengröße und die
Geländebeschaffung übrig. Ich entschied mich dann für einen [[http://amzn.to/2w5CFVp][Gardena
R40Li]] und hoffte, dass er meine Steigungen schafft. Spezifiziert ist
dieses Gerät bis zu 400 Quadratmetern und 25 Prozent Steigung. Meine
Fläche ist deutlich kleiner, die Steigungen manches mal größer.
#+BEGIN_EXPORT html
#+END_EXPORT
Wir kauften den [[http://www.hornbach.at/shop/Maehroboter-GARDENA-R40-Li/6241129/artikel.html][Roboter beim Hornbach]], da der das Gerät lagernd hatte
und er eine [[http://www.hornbach.at/cms/de/at/mein_hornbach/dauertiefpreis/dauertiefpreis.html?searchTerm=preisgarantie][Preisgarantie ("billigster Preis in Österreich")]] gibt. Wir
fanden das Gerät bei einem anderen österreichischen Händler billiger
und so bekamen wir diesen Preis minus zehn Prozent beim Hornbach:
also knapp 720 Euro.
Die [[http://amzn.to/2wI2Q2n][Gardena-Garage]] für den Roboter habe ich nicht gekauft. Erstens ist
der Roboter sowieso für draußen ausgelegt und sollte deswegen nicht
allzuviel leiden, wenn es mal regnet oder die Sonne drauf brennt.
Zweitens sind die Kritiken an der Garage keinesfalls nur positiv.
Beispielsweise soll sie so konstruiert sein, dass Regen durchkommt,
weil die Aufklappvorrichtung nicht besonders dicht ist. Das
relativiert den Nutzen.
Außerdem schaut die Ladestation ohne dem Deckel deutlich weniger
wuchtig aus.
Viele [[https://www.youtube.com/results?search_query=gardena+garage][Leute basteln sich kreative Garagen]] selbst.
**** Installation
Gleich mal vorab: Gardena Deutschland hat [[https://www.youtube.com/watch?v=xYHC73cfEK8][auf YouTube eine Serie von
kurzen Videos zum R40Li]] online, die mir vor dem Kauf bereits gute
Dienste geleistet hat. So wusste ich schon grob über alle wesentlichen
Arbeitsschritte bescheid.
Der R40Li arbeitet mit einem Begrenzungskabel entlang der
Rasenflächengrenzen beziehungsweise in die Fläche hineinragende
Flächen. Zudem braucht man noch ein Leitkabel, das hauptsächlich für
das Finden der Ladestation benötigt wird.
Das Verlegen der Verkabelung erfordert ein wenig Planung. Dabei ist es
hilfreich, wenn man den Garten schematisch auf Papier skizziert und
die Verkabelung plant. Ich empfehle dringend auch periodische
Kabel-Depots (Schleifen außerhalb des Bereichs mit Extralängen an
Kabel) mitzuverlegen, um für die Zukunft gewappnet zu sein, ohne
anstückeln zu müssen. Ich habe das schon öfters benötigt.
Es gibt Firmen, die die Verkabelung mittels Maschine ungefähr fünfzehn
Zentimeter tief erledigen. Ich bevorzuge jedoch das Selbermachen.
Nicht nur, weil das Verlegen selbst durchaus Spaß macht, sondern auch
aus anderen Gründen.
Erstens ist es vollkommen ausreichend, die Kabel oberflächig zu
verlegen. Sie werden mit praktischen Haken fixiert. Die Kabel wandern
tatsächlich mit der Zeit etliche Zentimeter tief in den Boden und sind
dann unsichtbar.
Zweitens hat man mit dem Selberverlegen den großen Vorteil, dass man
bei Änderungen es schnell und einfach selbst machen kann. Ein tiefer
verlegtes Kabel holt man nicht so einfach für eine Änderung aus dem
Erdreich hoch.
Wir benötigten knapp aber doch ein wenig mehr [[http://amzn.to/2uCcNRe][Kabel]] als mitgeliefert
wurde und auch mehr [[http://amzn.to/2wWJVjq][Plastikhaken]]. Beides kann man als Zubehör
dazukaufen.
Die umfangreiche [[http://www.gardena.com/ddoc/garo/garo2013_eude/garo2013_eude__1155909-51.pdf][Bedienungsanleitung]] ist wirklich gut gemacht. Hier
wird man behutsam durch Planung und Umsetzung geleitet, angereichert
mit praktischen Tipps. Hier können sich andere Firmen ein Beispiel
nehmen.
**** Inbetriebnahme
Die Inbetriebnahme war schnell erledigt. Da ich den Akku ohnehin schon
in einer Trockenübung vorgeladen habe, blieb nur noch das Festlegen
der Mähzeiten.
Es gibt bis zu zwei unabhängige Zeitslots die jeweils an den
vorgegebenen Wochentagen den Roboter zum Mähen bringen. Ich entschied
mich vorerst für 11:30 bis 19:30 bei sieben Tagen. Nach etlichen
Zwischenschritten bin ich mittlerweile bei 10:30 bis 19:30 für Montag,
Mittwoch und Freitag angelangt. Eine sinnvolle Programmierung hängt
von vielen Faktoren ab: Rasenflächenbeschaffenheit, Garten-Größe, Art
des Rasens, Regenmenge, und so weiter.
**** Regelbetrieb
Mein Roboter läuft seit Mai letzten Jahres. Von Ende Oktober bis Mitte
April hatte er Winterpause, wo er im Keller schlafen durfte. Die
Ladestation blieb draußen. Ich habe sie nicht mal abgesteckt, da ich
ohnehin den Eco-Modus aktiviert habe, wo die Leiterschleifen bei
Inaktivität des Roboters spannungsfrei sind.
Mein Garten hat teilweise 30 Prozent Steigung. Das merkte ich, indem
der Roboter an gewissen Stellen bei ungünstiger Anfahrrichtung hängen
blieb. Ab und zu rutschte er auch über die Begrenzung über eine
Böschung. Ich schiebe das auf ein einziges Manöver: das
Rückwärtsdrehen mit etwas Rückwärtsfahren. Hier scheint der Roboter
etwas zu weit über die Grenze zu kommen. Wenn dabei das hintere Rad
über die Böschung schaut, kann er abrutschen.
Ich notierte Stehzeiten von acht bis fünfzig Prozent der
programmierten Mähzeiten.
Wenn der Roboter hängt, muss man ihn nach Eingabe des Sicherheitscodes
am Nummernpad wieder manuell starten. Das gilt auch für jede Art von
Störung. Mit Ausnahme eines Gegenstandes, der im Weg steht: hier ist
der Roboter so sensibel, dass er einfach sofort stehenbleibt und in
einer anderen Richtung weiterfährt. Also kein Problem, wenn mal was im
Weg steht.
Eine Stelle, an der er am Rasen gerne hängen geblieben ist, haben wir
mit einem zusätzlichen Blumenbeet entschärft. Wiederum hat sich das
Selberverlegen der Begrenzung und die Kabel-Depots als gute
Entscheidung herauskristallisiert.
Mit diesen Nachbesserungen an den Grenzen kommen wir auf deutlich
weniger Stehzeiten, wo man den Roboter retten muss. Ich schätze, dass
es sich maximal bei ungefähr einem Drittel einpendelt.
Wenn man längere Zeit fort ist, empfiehlt es sich, wenn man einer
Vertrauensperson eine kurze Instruktion und den PIN vom Roboter gibt,
sodass er nicht im ungünstigsten Fall am ersten Tag der Abwesenheit
hängenbleibt.
Der Stromverbrauch der Basisstation, an der Sich der Roboter auflädt,
ist vernachlässigbar. Mit einer Wochen-Mähzeit von 18 Stunden komme
ich auf einen theoretischen Jahresumsatz von 23 Euro, sofern ich alle
zwölf Monate mähen würde. Das Maximum ist knapp unter 40 Wattstunden.
Im Durchschnitt braucht er 37 Watt pro Tag (nicht Mähtag) im
Durchschnitt. Hier ist die Stehzeit natürlich mit drinnen.
**** Kabelbruch
Wenn man eine überschwängliche Hilfe im Garten hat, kann es sein, dass
eines der Begrenzungskabel mehrfach durchtrennt wird. Das ist weiter
kein großes Drama, sofern man an die Kabel-Depots gedacht hat und noch
welche von den [[http://amzn.to/2uUKOYs][praktischen Kabelverbindern]] übrig hat.
**** Service
Ich warte den Roboter wöchentlich. Das ist auch sehr rasch erledigt.
Neben einer groben Reinigung mit trockener Bürste kümmere ich mich um
die Messer an der Unterseite.
#+CAPTION: Die Unterseite vom R40Li
#+ATTR_HTML: :alt Die Unterseite vom R40Li
#+ATTR_HTML: :align center :width 550
[[tsfile:2017-07-22T11.32.57_img Unterseite vom R40Li -- publicvoit.jpg]]
#+CAPTION: Abmontiertes Messer mit Verschmutzung
#+ATTR_HTML: :alt Abmontiertes Messer mit Verschmutzung
#+ATTR_HTML: :align float-left :width 330
[[tsfile:2017-07-22T11.35.52_img Abmontierte Messer vom R40Li -- publicvoit.jpg]]
Die Messer sammeln längere Grashalme. Das führt dazu, dass die Messer
sich nicht mehr frei drehen können. Das freie Drehen der Messer ist
wichtig, denn so werden die Messer geschont.
Aus diesem Grunde montiert man die Messer mit einem Schraubenzieher
ab. Das angesammelte Material an Messer und Roboter kann man einfach
lösen. Je nach Zustand der Klingen montiere ich sie nach dem Putzen
wieder verkehrt ein oder ersetze sie mit [[http://amzn.to/2wWQvXl][Ersatzklingen]].
Die Ersatzklingen gibt es von Gardena oder eben [[http://amzn.to/2wWQvXl][als Nachbauprodukt]].
Ich habe das günstigere Nachbauprodukt bestellt und war damit
zufrieden. Ein Satz aus drei Messern und drei Schrauben kommt somit
auf nur 1,60 Euro. Das kann man sich im Notfall schon mal wöchentlich
leisten. Im Schnitt tausche ich jede zweite Woche die Messer.
Die Abnutzung der Messer ist recht unterschiedlich, je nach
Jahreszeit, Regenmenge und Pflanzen.
#+CAPTION: Service-Werkzeug und Ersatzklingen
#+ATTR_HTML: :alt Service-Werkzeug und Ersatzklingen
#+ATTR_HTML: :align center :width 400
[[tsfile:2017-07-22T11.36.16_img Servicewerkzeug und Ersatzklingen R40Li -- publicvoit.jpg]]
Für das Service kaufte ich mir neben den Ersatzmaterialien eine
Küchenbürste und legte einen Schraubenzieher bereit.
#+CAPTION: Ersatzmesser mit Schraube
#+ATTR_HTML: :alt Ersatzmesser mit Schraube
#+ATTR_HTML: :align float-right :width 300
[[tsfile:2017-07-22T11.40.23_img R40Li Messer mit Schraube -- publicvoit.jpg]]
Beim Zusammenschrauben ist es wichtig, dass das Messer sich frei
drehen kann. Wie man am Foto rechts sieht, hat die Schraube einen
kleinen Stutzen, wo kein Gewinde ist. In diesem freien Stück soll das
Messer liegen.
Ich machte am Anfang den Fehler, dass ich das Messer zwischen den
Stutzen und dem Roboter eingeklemmt habe. Das ist nicht Sinn der
Sache.
Also immer brav achten, dass die Messer sich um die Schraube frei
drehen.
**** Fazit
:PROPERTIES:
:END:
Anfangs war ich etwas skeptisch, dass das chaotische Muster des Mähens
und das Fehlen eines Regensensors Sinn machen. Doch das funktioniert
in der Praxis wunderbar.
Spätestens nach den letzten Anpassungen des Geländes an die
Schwierigkeiten des Roboters können wir das Thema Mähen getrost
vergessen. Ab und zu muss man den R40Li retten, doch das ist jetzt
nicht mehr so schlimm.
Ich würde jederzeit wieder einen Rasenmäherroboter anschaffen.
Disclaimer: Wie bei allen meinen Blogbeiträgen bekomme ich hierfür
kein Geld. Nur die Amazon-Links sind so gemacht, dass ich Minisummen
bekomme, wenn jemand drauf klickt und das Produkt bestellt. Seit 2009
"verdiente" ich damit einen Gutschein von AFAIR fünfundzwanzig Euro.
2020-10-26: Unbedingt noch [[id:2020-10-26-Empfehlenswerte-Erweiterungen-fUer-den-RasenmAeherroboter-Gardena-R40Li][meinen Artikel über empfehlenswerte
Erweiterungen]] zum Roboter lesen!