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Microsoft Windows auf Mobile Devices? R.I.P.

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Wieso wundert es mich auf der einen Seite, auf der anderen wieder nicht, dass Microsoft mit Windows Phone 7 den Müll von vorhandenen Windows Mobile Anwendungen komplett über den Haufen wirft?

OK, eigentlich sind es zwei Dinge: erstens hab ich mir bei der Präsentation von Windows Phone 7 schon gedacht, dass das mit vorhandener Code-Basis inkompatibel sein muss. Und zweitens finde ich es auf der anderen Seite durchaus mutig von Microsoft, alles existierende wegzuwerfen. Ein sehr, sehr großer Vorteil von Windows Mobile ist somit Geschichte. Auch sie fangen von Null an. Jede Windows Anwendung für den Mobileinsatz muß komplett neu programmiert werden. Tausende von Produktlinien werden abrupt abgebrochen. Aus.

Bleibt nur zu Hoffen, dass sie aus diesem Neustart wirklich etwas Großes machen. Viele Kommentatoren sind zu recht skeptisch, was diesen Neustart betrifft. Auch ich fürchte, dass Microsoft mehr von Marketing und Shouting-Management geleitet ist als von guten Entwicklern, die ein perfektes User-Experience anstreben.

Personal Information Management (PIM) ist an sich eine Disziplin, die Microsoft groß auf seine Fahnen geheftet hat: Outlook/Exchange und PIM-Daten-Synchronisierung auf Windows Mobile waren schon immer ein starkes Argument für Microsoftprodukte. Doch wenn auch Microsoft bei mobile PIM bei Null wieder neu anfängt und das zudem noch auf einem Gerät, dass auf Fingerbedienung ausgelegt ist, sehe ich wieder mal schwarz für mobile PIM. Und Microsoft verspielt einen entscheidenden Vorsprung: offenbar ist ihnen das Gesten-Hype von heute lieber, als die Featureitis von gestern.

Wenn ich (frühestens zu Weihnachten 2010) als Kunde vor der Wahl stehe, ob ich ein ausgereiftes iPhone (>> 100.000 Apps), halbwegs ausgereiftes Android (> 30.000 Apps), im Ausreifen begriffenes WebOS (> 300 Apps) oder ein komplett frisches (buggy) Windows Phone 7 ohne vorhandener App-Basis kaufen will, spricht meiner Meinung nach nicht viel für Microsoft. Wie üblich wird es auch hier mindestens drei Major-Releases brauchen, bis Microsoft etwas Brauchbares herausbringt. Sie haben hoffentlich einen guten Atem.

Microsoft als Trendsetter? War vielleicht irgendwann früher mal so. Mittlerweile hecheln sie offenbar nur noch anderen Trendsettern nach, ohne ihr eigenes Potential auszunutzen. Dabei habe ich sehr fähige und kluge Forscher von Microsoft Research im Bereich Mobile kennengelernt ...

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